Porsche Nr. 84 Vierter in Barcelona trotz Unfälle

Im Qualifying stellte Pascal Theis mit einer Rundenzeit von 1:40.570 den Porsche 911 RSR GTE auf den dritten Startplatz - ideale Voraussetzungen für einen guten Start in das 12 Stunden Rennen auf dem Circuit de Barcelona Catalunya.

Theis war gleichzeitig auch Startfahrer für das Team. Nach gutem Start kämpfte der Frankfurter in den ersten zwei Stunden des Rennens mit sehr dichtem Verkehr der Fahrzeuge aus den langsameren Klassen GT4 und TCR. In dem Getümmel kam es sogar zu ein paar leichten Berührungen, die jedoch ohne Folge blieben.

In Runde 56 übernahm Theis die Gesamtführung, auch weil das Team die bessere Boxenstrategie hatte. Aber nur zwei Runden später machte Theis einen Bremsfehler eingangs Kurve vier und ging durch das Kiesbett. Dabei kam es zu einer leichten Berührung mit der Streckenbegrenzung.

Theis konnte das Rennen zwar fortsetzen, aber das Team konnte im Verlauf des Rennens nicht mehr zurück auf die erste Position vorfahren.

Das Rennen intensivierte sich und schließlich übernahm Teamkollege Aaron DePoy das Auto für seinen ersten Doppelstint. Der Fahrer aus Hot Springs, Arkansas zeigte starke Pace in einem ereignisreichen Rennen.

Trotzdem kam es für das Team zwischen der dritten und achten Rennstunde zu zwei weiteren Unfällen mit einem Fahrzeug der GT4- bzw. TCR-Klasse. Der Porsche 911 RSR GTE war beschädigt und benötigte einige Reparaturen an der Box.

In der Folge fiel das Team weiter zurück, konnte aber dennoch einen Platz in den Top-Ten behaupten. Als dritter Fahrer übernahm schließlich Nathan Manning das Lenkrad im Porsche 911 RSR GTE Nr. 84 für seinen Doppelstint zur Hälfe des Rennens.

"Der Verkehr mit den langsamen Klassen war wirklich nicht einfach heute. Dann kamen noch unsere Probleme dazu - das war unter dem Strich schon sehr frustrierend für mich.", sagte Manning.

Die Probleme begannen für Manning Mitte seines ersten Stints, als auf einmal Elektrik-Probleme am Fahrzeug auftraten. Manning schaffte es nicht mehr zurück an die Box, so dass das Auto abgeschleppt werden musste. Glücklicherweise konnte die Boxencrew das Problem schnell beheben und DePoy ging für einen weiteren Stint zurück auf die Strecke.

© 2020 Fischer Motorsport Runde 256: Aaron DePoy wird in Kurve fünf in einen Unfall mit zwei langsameren Fahrzeugen verwickelt

Dem folgte ein weiterer Stint von Manning und wieder kam es zu Problemen am Fahrzeug. Auf der In-Lap am Ende seines Stints brach die Schaltwippe zum Hochschalten der Gänge am Lenkrad und so musste der US-Amerikaner im langsamen Tempo zurück an die Box fahren, wo die Boxencrew dann das Lenkrad schnell austauschen konnte.

Das Team verlor zwar weiter Zeit auf die Führenden und lag am Ende drei Runden zurück, konnte jedoch aufgrund zahlreicher Probleme für andere Teams den vierten Platz behaupten und Aaron DePoy brachte nach einem anstrengenden Rennen das Ergebnis ins Ziel.

"Wir hatten heute so viele verschiedene Probleme, dass wir mit dem vierten Platz ganz gut leben können, denke ich.", sagte Teamchef Benjamin Fischer

"Ich muss dem gesamten Team ein großes Kompliment aussprechen. Das war heute alles andere als einfach. Wir haben zwar auch wieder einige Fehler gemacht. Aber wir haben nicht aufgegeben und unter den Umständen das Maximum rausgeholt."

Der vierte und letzte Meisterschaftslauf der iRacing Endurance Series 2020 findet am 17. Oktober auf dem Circuit of the Americas in Austin, Texas statt.

Nach den 12 Stunden von Barcelona liegt das Porsche 911 RSR GTE Team Nr. 84 aktuell in der GTE-Gesamtwertung auf dem 19. Platz und hat keine rechnerische Chance mehr auf die Meisterschaft.