IVRA ClubSport Series

Mayer mit Aufholjagd in Spa, nach Doppelstrafe für Fischer

January 10, 2021 11:57 PM CET 664 Aufrufe
Mit gemischten Gefühlen schaut das Porsche Team Nr. 84 auf den vierten Lauf der IVRA ClubSport Series zurück. Dank zweier seltener Strafen gegen Benjamin Fischer im ersten Renndrittel fiel das Team nach starker Anfangsphase weit zurück. Dank einer starken Leistung von Manuel Mayer steht am Ende dennoch ein zehnter Platz und damit immerhin das erste Top-Ten Ergebnis seit dem Saisonauftakt zu Buche.

Von Platz 14 aus ins Rennen gestartet, konnte sich Fischer schon in Runde sechs in die Top-Ten vorkämpfen, obwohl die ersten Runden des Rennens von chaotischen Szenen und einer Safety-Car-Phase geprägt waren.

In Runde 13 verteidigte Fischer dann die Position gegenüber dem Porsche Nr. 8 von NAB Racing hart. Von der Kemmel-Geraden bis Stavelot kämpften beide Autos Seite um Seite um die Position, bevor es zum Kontakt kam und Fischer den Gegner von der Strecke schob.

Die Rennleitung wertete den Vorfall als Fehler von Fischer und so musste der 36-jährige wenige Runden später zwei Positionen aufgeben, um eine Stopp-&-Go-Strafe zu vermeiden.

Nach dem Rennen auf den Vorfall hin angesprochen, zeigte Fischer Unverständnis für die Entscheidung der Rennkommissare:

„Ich habe dafür absolut kein Verständnis. Die Nr. 8 und ich hatten einen harten Positionskampf. Er hatte eingangs Stavelot-Ausfahrt die Tür offen gelassen, ich war neben ihm auf der Innenseite und er zog einfach rein, als wäre ich nicht da gewesen. Ich bin mit der Strafe absolut nicht einverstanden.“

Nachdem der Leipziger unfreiwillig zwei Positionen aufgeben musste, fiel er bis auf Platz 16 zurück und kam über lange Phasen hinweg völlig aus dem Rhythmus. In Runde 33, kurz nachdem das Rennen nach einer erneuten Gelbphase wieder frei gegeben wurde, kam es wieder im Streckenabschnitt Stavelot zu einem Kontakt zwischen Fischer und diesmal dem Porsche Nr. 62 von Geodescic Racing’s Raf van den Linden, wobei letzterer sich ins Kiesbett drehte.

Diesmal sprach die Rennleitung eine harte Durchfahrtsstrafe aus und Fischer fiel eine halbe Runde zurück.

„Ich hatte der 62 drei Wagenbreiten Platz gelassen, aber es hat wohl nicht gereicht. Ich bin etwas nach rechts gekommen und dann drehte er sich sofort in mich rein. Die Rennleitung hat das als Strafe bewertet, was ich persönlich nicht verstehen kann. Unser Rennen war dann jedenfalls hinüber.“, so Fischer.

Da keine weitere Gelbphasen mehr kamen, war das Team trotz großem Rückstand nun gezwungen seinen Fahrerwechsel-Stopp unter Grün zu absolvieren. Teamkollege Manuel Mayer übernahm das Steuer des Porsche 911 GT3 Cup Nr. 84 und ging auf Platz 17 liegend zurück auf die Strecke – eine schier aussichtslose Situation.

Letzte Runde: Mayer verteidigt gegen Miguel Vigo die Position, auf dem Weg zum ersten Top-10 für den Porsche Nr. 84 seit Oktober

Aber Mayer legte eine schnelle Runde nach der anderen hin, einschließlich der schnellsten Rennrunde für das Team überhaupt in Runde 70, mit einer 2:24.199. Und dank einiger später Tankstopps von den anderen Teams kam Mayer den Top-Ten schließlich immer näher.

In den letzten zehn Minuten holte Mayer immer weiter auf Platz Zehn auf. Als der Gegner sich dann plötzlich in der Bus-Stop Schikane drehte, nutzte Mayer die Chance und übernahm für das Porsche Team Nr. 84 zum ersten mal seit Runde 33 wieder eine Platzierung in den Top-10.

In den letzten beiden Runden musste der Teisendorfer dann jedoch noch einmal alles geben und die Position gegenüber Miguel Vigo im Porsche Nr. 62 von Geodesic Racing verteidigen. Der US-Amerikaner kam dank frischer Reifen schnell näher und in der letzten Runde am Ende der Kemmel-Geraden sogar auf gleiche Höhe mit Mayer.

Doch mit etwas zu viel Optimismus berührte Vigo leicht die Fahrerseite von Mayer und verlor die Kontrolle, so dass Mayer das Top-Ten Resultat für Fischer Motorsport nach Hause und über die Ziellinie rettete.

„Mann oh Mann. Ich bin echt fertig. Was für ein Finish. Die Reifen waren durch. Ich bin die ganze Zeit am Limit gewesen. Die Streckentemperaturen waren so hoch gegen Schluss; das hat es nicht einfacher gemacht. Das war ein echtes Stück harte Arbeit. Ich bin froh, dass wir das Top-10 geholt haben.“, erklärte ein zufriedener aber erschöpfter Manuel Mayer nach dem Rennen.

Dank dem ersten Top-Ten seit dem Saisonauftakt in Road America im Oktober, liegt das Porsche Team Nr. 84 jetzt in der Meisterschaft auf dem 16. Platz mit 238 Punkten Rückstand.

Fischer Motorsport Teamchef Benjamin Fischer hatte bereits vor dem Rennen eingeräumt, dass für das Porsche Team Nr. 84 der Zug im Thema Meisterschaftskampf abgefahren ist und man sich stattdessen darauf konzentriere die Saison mit ein paar guten Ergebnissen erfolgreich zu beenden.

Der fünfte und damit vorletzte Lauf der IVRA ClubSport Series findet am 7. Februar im Japanischen Suzuka statt.

Inoffizielles Rennergebnis - CUP Klasse
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