iRacing European Endurance Series

Porsche Nr. 85 nach Chaos-Start Sechster in Le Mans

May 31, 2020 02:55 AM CET 696 Aufrufe
Nach einem tumultartigen Start in den 6 Stunden von Le Mans am Samstag, dem iRacing Endurance Series Saisonfinale, holt das Porsche 911 RSR GTE Team Nr. 85 mit Benjamin Fischer, Aaron DePoy und Kyle Birnie in Split 6 den sechsten Platz.

Nach einem tumultartigen Start in den 6 Stunden von Le Mans am Samstag, dem iRacing Endurance Series Saisonfinale, holt das Porsche 911 RSR GTE Team Nr. 85 mit Benjamin Fischer, Aaron DePoy und Kyle Birnie in Split 6 den sechsten Platz.

Das Schwesterauto, der Porsche 911 RSR GTE Nr. 84 mit dem deutschen Fahrerduo Manuel Mayer und Pascal Theis war in Split 3 am Start, sah dort aber nicht die Zielflagge, nachdem Mayer bei noch ca. zwei verbleibenden Stunden im Rennen in der ersten Mulsanne-Schikane das Auto nach Fahrfehler verlor.

Beite Autos zeigten im Qualifying eine durchaus solide Leistung. Mayer qualifizierte den Porsche Nr. 84 als Elfter in Split drei, während Fischer im Porsche Nr. 85 in dem sechsten Split auf den fünften Startplatz kam.

Pascal Theis zeigte im ersten Stint des Rennens im Porsche Nr. 84 eine starke Leistung

Theis übernahm den Start im Porsche mit der Startnummer 84 und konnte sich sehr rasch in die Top-5 vorkämpfen und zeigte dabei eine beeindruckende Pace in der ersten Rennstunde.

Für Fischer lief der Start leider alles andere als gut. Es ging vom fünften Startplatz bis auf P16, nachdem er von der Rennleitung eine Zeitstrafe bekam, weil er eine der Schikanen beim Start abkürzte um einen Unfall zu vermeiden und nachdem er in der Dunlap-Schikane fast die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, weil direkt voraus ein verunfallter LMP2-Prototyp auf der Strecke stand.

"Der Start war zum Vergessen. Das beste war noch, dass wir aus dem ganzen Schlamassel ohne Schaden rausgekommen sind. Aber so ist das halt. Ich war happy mal etwas weiter vorne zu starten und dann passiert sowas. Bevor Du weißt was los ist, bist du nur noch 16.", kommentierte Fischer seine frühzeitigen Probleme.

Theis ging mit einem Doppelstint ins Rennen und wechselte daher beim ersten Stopp keine Reifen - eine Entscheidung, die sich als teuer herausstellen sollte. Der 26-jährige kämpfte mit dem Handling des Autos auf alten Reifen und drehte sich dabei zwei mal in der zweiten Stunde des Rennens; konnte dabei die Fahrt aber jeweils fortsetzen.

Fischer hatte unterdessen ebenfalls einen Doppelstint auf dem Programm, kam aber deutlich besser mit den Reifen zurecht und kämpfte sich in die Top-5 vor. Am Ende seines zweiten Stints konnte der Leipziger dank gespartem Sprit sogar eine extra Runde fahren, was für den Porsche Nr. 85 kurzzeitig sogar die Führung bedeutete.

Runde 33: Es kommt zum Unfall zwischen Aaron DePoy und dem LMP1 Prototyp Nr. 21 von Dark Coast Racing Pilot Benjamin Engels

Teamkollege Aaron DePoy aus Hot Springs, Arkansas (USA) übernahm dann von Fischer das Steuer für die dritte und vierte Stunde des Rennens. DePoy sah sich schnell mit viel Drama konfrontiert, als der Porsche 919 Hybrid Nr. 21 von Dark Costa Racing in der Mulsanne-Haarnadelkurve mit einem überaggressiven Manöver abräumte. Der Unfall hatte Schaden an der rechten Frontpartie des Fahrzeugs zur Folge.

"Ich dachte eigentlich ich hätte ihm mehr als genug Platz gegeben, aber dann hat er mich trotzdem einfach umgedreht und abgeräumt. Ich hab keine Ahnung was die 21 sich dabei gedacht hat. Das war einfach nur bescheuert.", sagte ein sichtbar frustrierter DePoy später zu dem Unfall.

Wie es kam, waren die Probleme für den 21-jährigen aber damit noch nicht vorbei. In Runde 36 verlor Dennis Wieke im Ford GT Nr. 524 von Speed Monkey eSports die Kontrolle in der Arnage-Kurve, während er mit dem Porsche Nr. 77 von OSMOZ WARE E-SPORT's Nicolas Vinter um den zweiten Platz kämpfte. Was folgte war ein Dreher und er stand in verkehrter Richtung auf der Strecke.

Nur dank ausgezeichneter Reflexe konnte DePoy dem Auto ausweichen und eine direkt im Anschluss folgende three-wide Situation klären. Aber es war wieder einmal eine weitere Schrecksekunde für DePoy, der alles in allem einen sehr hektischen und merkwürdigen Stint in der dritten Rennstunde erlebte.

"Ich muss ehrlich sagen, Ich kann gar nicht glauben was da draußen abging. Irgendwie waren die alle wie auf Droge oder was auch immer. Benjamin hatte ja eigentlich zwei ganz gute Stints davor, aber dann brach auf einmal die Hölle los, als ich in's Auto gestiegen bin.", sagte DePoy.

Nur zwei Runden später steckte DePoy in einem Zweikampf mit dem Porsche Nr. 24 von Team Simpact. Die beiden Fahrzeuge duellierten sich eingangs der ersten Mulsanne-Schikane. DePoy bremste Curtis Newkirk aus als Newkirk in letzter Sekunde DePoy den Weg abschnitt. Die beiden Autos berührten sich und Newkirk drehte sich von der Strecke während DePoy weiterfahren konte.

Für das Porsche Nr. 84 Team ging es unterdessen steil bergab als Manuel Mayer am Ende seines ersten Stints in die Boxengasse kam, dort der Teisendorfer aber gute zwanzig Meter vor dem Boxenstall ohne Sprit liegen blieb, was das Team viel kostbare Zeit kostete.

"Ich hab mich noch nie so hilflos in einem Rennauto gefühlt. Wir wussten, dass wir knapp dran sind mit dem Tank, aber dann ging der Motor eingangs der Boxengasse auf einmal aus. Da mussten die Jungs das Auto holen und wir haben eine Menge Zeit verloren.", kommentierte Mayer die Szene.

Nach einem weiteren Single-Stint von Theis, setzten sich Mayers Probleme fort, als auf einmal Bremsprobleme am Porsche Nr. 84 auftraten. Bei noch ca. zwei verbleibenden Stunden im Rennen hatte dann Mayer ein weiteres mal einen großen Brems-Lockup in der ersten Mulsanne-Schikane. Der 31-jährige entschied sich durch das Kiesbett zu fahren um einen Dreher und Kontrollverluste zu vermeiden. Als er zurück auf die Strecke vor, schlug er aber ungünstig auf dem Curb auf und verlor die Kontrolle und schlug hart in die Streckenbegrenzung ein.

Runde 73: Für das Porsche Team Nr. 84 kam es nach Bremsproblemen zum Unfall, der das Aus bedeutete

Der Unfall zwang das Porsche Nr. 84 Team zur Aufgabe und damit zu einem frühzeitigen Ende in einem anfangs vielversprechenden aber letztendlich sehr enttäuschenden Rennen.

"Wir haben heute einfach zu viele Fehler gemacht. Fahrfehler, Strategiefehler - da war alles dabei. Die Bremsprobleme am Ende waren dann halt das, was uns zum Schluss das Rennen gekostet hat. Aber wir werden daraus lernen, wenn wir im Juni für die 24 Stunden hierher zurück kommen.", so Pascal Theis.

Der Porsche Nr. 85 kämpfte mittlerweile nachdem man zeitiweise aufgrund des Schadens von dem Unfall in Runde 33 und einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung in den Porsche-Kurven zurück gefallen war. Zwei Stunden vor Schluss übergab Fischer nach einem weiteren Single-Stint dann das Fahrzeug an Kyle Birnie.

Zusammen mit dem Fahrerwechsel und dem Wechsel von vier frischen Reifen, entschied sich das Team ein wenig Zeit zu opfern um die nötigsten Schadenreparaturen vorzunehmen. Der Kalifornier machte das Beste draus und setzte sofort die absolute Bestzeit für das Team mit einer Zeit von 3:50.756. Gleichzeitig kontrollierte er den Abstand nach hinten um den sechsten Platz sicher zu halten.

Bei der Einfahrt in die Boxengasse für den letzten Stopp des Tages schnitt dann Birnie versehentlich die Schikane ab, was die Rennleitung dazu bewegte dem Team eine Zeitstrafe zu verordnen. Das führte dazu, dass das Team auf die siebte Position zurück fiel, zwanzig Sekunden hinter dem Porsche Nr. 24 von Team Simpact.

In der letzten Stunde des Rennens pushte Birnie dann um die verlorene Zeit wieder gut zu machen und vielleicht doch noch eine Chance auf den sechsten Platz zu haben. Der 30-jährige machte pro Runde zwei Sekunden gut und sieben Runden vor Schluss war er im Windschatten von dem Porsche Nr. 24.

Nur wenige Runden vor Rennende nutzte Birnie dann den Windschatten auf der langen Mulsanne-Geraden aus, setzte sich neben den Porsche Nr. 24 von Team Simpact's Ethan Dean, bremste ihn aus und übernahm Platz sechs. Der Fischer Motorsport-Pilot konnte sich danach absetzen und überquerte die Ziellinie schließlich als Sechster.

"Ich war heute nicht ganz happy mit dem Setup, aber ich bin sehr stolz drauf, wie wir uns am Ende durchsetzen konnten. Ich bin ganz happy, dass ich den sechsten Platz von der 24 wieder abnehmen konnte. Nachdem Fehler bei dem Pit-Stopp wäre das bitter gewesen, wenn uns das den sechsten Platz gekostet hätte.", sagte Birnie nach dem Rennen.

Die 6 Stunden von Le Mans waren für das Team gleichzeitig die letzte große Generalprobe bevor das Team in drei Wochen für die jährlichen iRacing 24 Stunden von Le Mans zurück kehren wird. Das Rennen gilt als eines der Kronjuewelen und größten Rennen im Langstreckensport und im Jahreskalender.

In der endgültigen Gesamtwertung der iRacing Endurance Le Mans Series Saison 2020 Zwei gab es für Fischer Motorsport nichts zu holen. Das Porsche Nr. 84 Team bestritt drei von sechs Rennen und kam am Ende auf den 196. Platz, mit einem Top-5 und einem Top-10. Der Porsche Nr. 85 landete auf Platz 244 bei zwei Starts, einem Top-5 und zwei Top-10.

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