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Team belohnt sich mit Top-Ten in chaotischem Nürburgring 24H-Rennen

April 10, 2022 07:48 PM CET 664 Aufrufe
Die 2022er Ausgabe des iRacing Nürburgring 24H-Rennens war ein total verrücktes, zum Teil chaotisches Rennen an diesem Wochenende. Angetreten im Kampf um den Gesamtsieg in der GT3-Klasse, setzte Fischer Motorsport einen Porsche 911 GT3 R Nr. 84 ein und holte trotz zahlreicher Reparaturstopps den zehnten Platz.

Eine sonnige Eifel hieß Rennfans und ein Starterfeld von 54 Fahrzeugen am Samstag auf dem Nürburgring herzlich willkommen und nachmittags um kurz nach 16 Uhr ging die siebte Ausgabe der iRacing Nürburgring 24 Stunden auf die Reise.

Manuel Mayer hatte zuvor den Porsche 911 GT3 R Nr. 84 im Qualifying auf P44 platziert, mit einer Rundenzeit von 8:08.499. Der Abstand zur Pole Position betrug acht Sekunden.

Beim Start brach dann sehr schnell das Chaos aus und Mayer konnte dabei gehört werden, wie er laut ins Teamradio fluchte, als mehrere Fahrzeuge gleich in Kurve eins kollidierten, sich abdrängten und dann auch noch das Fischer Motorsport-Fahrzeug involvierten. Glücklicherweise kam es dabei aber zu keinem Schaden und Mayer konnte das Rennen fortsetzen.

Die Eröffnungsrunde hatte aber noch weitere Schreckmomente im Petto und der Teisendorfer musste zahlreichen weiteren Unfällen ausweichen und auf extrem aggressive und zweifelhafte Manöver von anderen Fahrzeugen reagieren, die in der Anfangsphase versuchten so viele Plätze wie möglich gut zu machen.

„Manche von den Typen begreifen es einfach nicht, echt jetzt. Das war heute zum Teil das Heftigste was ich je in einem 24-Stunden-Rennen gesehen habe; absolut idiotisch.“, erklärte Mayer nach seinem Doppelstint.

Mayer behielt dabei aber trotz allem einen kühlen Kopf und kam am Ende ohne Schaden durch die ersten beiden Rennstunden durch und gab somit ein perfektes Auto an Teamkollege Paddy Schindler.

Schindler beeindruckte mit einer sehr starken Pace, konnte dann aber in seinem zweiten Stint leider einem verunfallten Fahrzeug im Streckenabschnitt Metzgesfeld nicht ausweichen. Der 20-jährige schlug frontal in die Fahrerseite des anderen GT3-Fahrzeugs ein und der Fischer Motorsport Porsche erlitt dabei erheblichen Schaden an der Frontpartie.

Das Team versuchte zunächst den Schaden nur notdürftig zu reparieren und so das Rennen fortzusetzen. Aber auf halbem Wege während des ersten Doppelstints von Benjamin Fischer später am Abend zeigte sich, dass das Team durch den Schaden am Fahrzeug pro Runde zu viel Zeit verliert und so nahm man das Auto beim nächsten Stopp zur vollständigen Reparatur in die Garage, was das Team zwei Runden zurück warf.

„Wir hatten wegen dem Schaden an der Frontpartie ca. 8 Sekunden pro Runde verloren. Da haben wir uns dann letztendlich doch entschieden das Auto reinzubringen und vollständig zu reparieren, die komplette Frontpartie zu ersetzen. Dann wollten wir gucken wo wir hinterher stehen von der Pace her.“, erklärte Fischer.

Fischer zeigte dann im zweiten Stint, dass das Auto tatsächlich deutlich schneller war und übergab das Auto planmäßig an Niclas Pedersen.

Der Däne aus Aarhus hatte dann leider in der Nacht einen Konzentrationsfehler im Streckenabschnitt „Steilstrecke“ und berührte die Streckenbande, aber das Team konnte das Rennen nach weiterer Reparatur fortsetzen.

Mit einem Rückstand von bereits zwei Runden auf die Gesamtführenden, aufgrund der vorangegangenen Reparaturstopps, setzte sich langsam die Erkenntnis im Team durch, dass es wohl eher nichts mehr werden wird mit dem ersten Sieg im 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Das war der Moment, an dem sich alles noch verschlimmerte. In seiner ersten Out Lap traff Kyle Birnie im Abschnitt „Schwalbenschwanz“ den Curb und die Bodenwelle ungünstig und schlug in die Streckenbegrenzung ein.

Der 32-jährige Kalifornier wusste sofort, dass danach etwas am Auto nicht stimmte.

„Ich spürte sofort, dass hinten rechts die Aufhängung gebrochen war. Es ist schon bitter. Mir tut dasd wahnsinnig leid für das Team. Ich bin durch die Kurve schon hundert mal durchgefahren, aber das ist mir noch nie passiert.“, sagte Birnie.

Was folgte war ein weiterer langer Reparaturstopp und das Team fiel noch weiter zurück.

Birnie und sein Bruder Jason setzten dann dazu an die Nachtschicht des Rennens zu übernehmen und legten eine Aufholjagd hin um vielleicht etwas verlorenen Boden gutzumachen. Kyle Birnie setzte dabei für das Team die schnellste Zeit des Rennens mit einer Rundenzeit von 8:03.953, ganze vier Sekunden schneller als die Qualifying-Zeit von Mayer.

Schließlich kam Sonntagmorgen und Manuel Mayer komplettierte einen fehlerfreien Doppelstint, gefolgt von einem weiteren fehlerfreien Doppelstint von Benjamin Fischer, der das Team zurück in Schlagdistanz zu den Top-Ten brachte.

Am Ende lief alles auf die letzte Stunde des Rennens hinaus. In einem hohen Einsatz im Strategiepoker entschied sich das Team 47 Minuten vor dem Ende den letzten Boxenstopp vorzuziehen, während der direkte Gegner im Kampf um Platz zehn, der BMW Nr. 21 von Lekiam Motorsport an Pedersen vorbei ging und zunächst wie der Favorit für Platz zehn aussah.

Doch die Spritberechnungen am Boxenkommandostand zahlten sich aus und während der BMW Nr. 21 zwei Runden vor Schluss nochmal an die Box musste um nachzutanken, konnte Pedersen draußen bleiben und brachte somit den zehnten Platz nach Hause.

„Mann, Ich muss schon sagen. Wenn ihr mich letzte Nacht nach Kyle’s Unfall gefragt hättet, ob wir nochmal zurück kommen und uns hier ein Top Ten holen, dann hätte ich euch für verrückt erklärt, überhaupt so eine Frage zu stellen.“, so Teamchef Benjamin Fischer.

„Aber das ist was dieses Team ausmacht. Ja klar, es war nicht unser bestes Rennen, OK. Wir hatten zu viele individuelle Fehler und unsere Vorbereitung war dieses Jahr auch nicht die beste, wo wir alles in eine kurze Woche versucht haben reinzupressen. Aber so ist das; dieses Team gibt nie auf wenn es hart auf hart kommt. Und darauf bin ich wirklich stolz. Viele andere hätten aufgegeben. Wir aber nicht.“

Der zehnte Platz setzt eine Erfolgsserie für das Team fort, nachdem man schon in den letzten Jahren jeweils zwei zweite Plätze in dem Rennen geholt hatte. Aber auf den ersten Sieg am Nürburgring muss das Team weiterhin warten.

„Ihr kennt uns. Wir sind nächstes Jahr wieder dabei. Da könnt ihr drauf zählen!“, sagte Fischer.

Rennergebnis: iRacing Nürburgring 24h-Rennen

Offizielles Rennergebnis - iRacing Nürburgring 24h-Rennen 2022
Offizielles Rennergebnis - iRacing Nürburgring 24h-Rennen 2022
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