VSCA SportsCar Championship

Pechsträhne setzt sich in 12 Stunden von Sebring fort

March 27, 2022 06:30 PM CET 621 Aufrufe
Die 12 Stunden von Sebring am Samstag liefen dank einer späten Gelbphase auf ein dramatisches Finale hinaus. Nebenbei kämpfte das Team mit zahlreichen technischen Problemen. Am Ende war ein achter Platz für den P2 Prototypen Dallara P217 Nr. 14 das einzige Highlight für Fischer Motorsport.

Der Porsche Nr. 85 mit Pascal Theis und Marton Tihanyi sah sich schon auf dem Weg zu einem fantastischen zweiten Platz im zweiten Meisterschaftslauf zur VSCA SportsCar Championship 2022, als die letzte halbe Stunde des Rennens anbrach.

Das war der Moment an dem die gelbe Flage raus kam und das gesamte Feld für ein 15-minütiges Sprint-Finale zurücksetzte. Das Porsche Team Nr. 85 setzte auf volles Risiko und hoffte darauf, dass keine Gelbphase mehr kommen würde und musste nun adaptieren. Unter der Gelbphase, als die meisten GT3-Fahrzeuge an die Box kamen, entschied sich das Team nur Sprit aufzunehmen und keine Reifen zu wechseln.

Der entscheidene Moment, etwas über eine Stunde vor Rennende: Nelson Eberth kann dem Porsche Nr. 12 von RS e-Sport in Kurve Sechs nicht ausweichen. Der Unfall bedeutete das Ende aller Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis

Dadurch war der Boxenstopp schnell genug um ein paar andere Gegner in der GT3-Klasse zu überholen und am Neustart setzte Tihanyi sein Augenmerk darauf möglichst nach vorne zu kommen, zu den Autos die unter Gelb nicht gestoppt hatten. Ein harter und dramatischer Zweikampf entwickelte sich gleich beim Neustart, mit dem Porsche Nr. 13 von FR13DA Sports Group. Die beiden Autos berührten sich mehrmals in einem harten aber fairen Fight um die Position, bis schließlich dem FR13DA Auto in Kurve eins die Strecke ausging und er sich drehte.

Nur eine Minute später wurde Tihanyi dann langsamer und kam schließlich sogar zu einem langsamen Stopp, als die Batterie im Auto den Geist aufgab, nur wenige Minuten vor Rennende und mit einem Top-5 Ergebnis direkt vor Augen. So kam es stattdessen zu einem bitter enttäuschenden 17. Platz am Ende.

„Brutal. Absolut brutal. Das tut weh. Wir wissen nicht was passiert ist, aber die Batterie hatte plötzlich keinen Saft mehr. Ich ging an der 13 vorbei und dann eine halbe Runde später hatte ich auf einmal Leistungsverlust und dann war auf einmal alles tot und ich musste anhalten.“, erklärte Tihanyi.

„Das ist natürlich ein mega-hartes Rennen für uns. Wir hatten hart gekämpft und hatten wie ich finde eine gute Strategie. Aber die letzte Gelbphase hat uns alles kaputt gemacht. Aber ich schätze das spielt jetzt keine Rolle...“, so der 22-jährige Ungar.

Ebenfalls zahlreiche technische Probleme warfen immer wieder den Dallara P217 Nr. 14 P2 Prototypen mit den Piloten Jason Birnie, Niclas Pedersen und Patrick Schindler zurück.

Ganze drei Mal musste das Team ungeplante Boxenstopps einlegen für Reparaturen, weil verschiedene technische Probleme am Fahrzeug auftraten, wodurch man unter dem Strich einige Runden verlor.

Dank einer Aufholjagd und vollem Einsatz aller drei Fahrer und der Boxenmannschaft kämpfte sich das Team Nr. 14 bis auf eine Runde an die Führenden zurück. Als dann kurz vor Ende einige andere Fahrzeuge unerwartete Probleme bekamen holte sich das Team immerhin noch den achten Platz.

„Das Rennen war extrem nervig. Wir hatten eine starke Pace, aber immer wenn es anfing für uns gut zu laufen, ist irgendwas passiert was uns wieder zurück geworfen hat. Es ist einfach frustrierend, wenn du spürst, dass viel mehr im Auto drin steckt, aber du kannst es nicht ausnutzen.“, so Jason Birnie.

Abgerundet wurde ein durchwachsenes und von Pech durchzogenes Rennen in den 12 Stunden von Sebring durch die Enttäuschung für das Porsche Team Nr. 84 mit Manuel Mayer und Nelson Eberth.

Die beiden Bayern hatten es frühzeitig bis in die Top-Sechs geschafft, aber es hat nicht sollen sein, denn später war Eberth, der erst vor kurzem von Fischer Motorsport unter Vertrag genommen wurde, in zwei Unfällen verwickelt, die für das Team Konsequenzen nach sich zogen.

In der achten Rennstunde verlor Eberth am Ausgang von Kurve 13 die Kontrolle über sein Fahrzeug und wurde in der Folge von dem P2 Prototypen Nr. 26 von INtense Autosport am Heck getroffen, was den Fischer Motorsport Porsche am Heck beschädigte. Das Team konnte zwar weiterfahren, aber das Auto war folglich nicht mehr wettbewerbsfähig und es fehlte Top-Speed.

Etwas über eine Stunde vor Rennende, Eberth war gerade auf seiner Out-Lap, nachdem das Team seinen letzten Fahrerwechsel des Tages absolviert hatte, drehte sich der Porsche Nr. 12 von RS e-Sport in der Haarnadelkurve (Kurve 7), direkt vor Eberth. Die beiden Autos kollidierten und dabei brach die Vorderachse am Fischer Motorsport Porsche.

Eberth schaffte es noch das Auto zurück an die Box zu schleppen, aber der notwendige lange Reparaturstopp bedeutete das endgültige Ende aller Hoffnungen für das Team und so beendete man das Rennen schließlich auf P22, mit zahlreichen Runden Rückstand.

Der Porsche Nr. 85 eingangs 'Sunset' , der berüchtigten Kurve 17 in Sebring. Nachdem die Sonne unterging, verlies das Team das Glück auf dem Weg zu einem 17. Platz

„Ich hatte keine Chance, ich konnte nirgendwo hin ausweichen. Ich hab gesehen die 12 dreht sich, er hatte die Bremsen gelockt und ich wollte innen vorbei, aber da war nicht genügend Platz und dann kam der Einschlag vorne links genau auf das Rad, was dann den Achsenbruch zur Folge hatte. Das kannst Du dir nicht ausdenken sowas. Das ist einfach Pech.“, sagte Eberth.

Für Mayer und Eberth setzt dies einen enttäuschenden Start zur Saison 2022 fort, nachdem beide bereits in Daytona in Unfälle verwickelt waren, die ein gutes Ergebnis verhinderten.

„Wir geben nicht auf. Irgendwann dreht sich das Blatt. Wir konzentrieren uns darauf, was wir in der Hand haben. Und das beginnt dabei, dass wir immer unser Bestes geben. Jeder im Team gibt immer 100%. Also schulden wir uns das auch gegenseitig. Und hoffentlich, wenn wir das weiter so machen, dann werden wir auch irgendwann mal Glück haben.“, erklärte Manuel Mayer.

In der Meisterschaft ligt das Dallara P217 Team Nr. 14 nun auf Platz sechs, 190 Punkte hinter den Führenden. Das Porsche Team Nr. 85 liegt trotz dem dramatischen Finale in Sebring noch auf Platz sieben, 100 Punkte zurück. Das Porsche Team Nr. 84 ist fünfzehnter mit 160 Punkten Rückstand.

Die VSCA SportsCar Championship geht am 23. April nach Laguna Seca. Fischer Motorsport kehrt aber vorher erstmal nach Deutschland zurück, wo am 9. April das iRacing 24H-Rennen vom Nürburgring ansteht – auf der Heimstrecke des Teams – der berühmten Nürburgring Nordschleife.

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