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Fischer Motorsport Zweiter in iRacing 24 Stunden von Le Mans

July 13, 2021 11:59 PM CET 703 Aufrufe
In einem dramatischen Foto-Finish holt der Fischer Motorsport Porsche Nr. 84 den zweiten Platz in den 24 Stunden von Le Mans 2021. In der LMP2-Klasse holt das Team im Dallara P217 Nr. 14 nach einem turbulenten Rennen P5. Das Team um den Porsche Nr. 85, der das Rennen noch im letzten Jahr gewann, landete nach einem schwierigen Rennen auf P9.

Die Piloten Niclas Pedersen, Benjamin Fischer, Marton Tihanyi und Stephen Nobes konnten es selbst kaum glauben: Nach einer extrem spannenden Schlussphase - inklusive Boxenstopp nur 12 Minuten vor dem Ende - und einer fantastischen Aufholjagd von Marton Tihanyi in den letzten Runden, fiel die Entscheidung auf den letzten Metern vor der Ziellinie.

Foto-Finish: Der Porsche Nr. 84 übernimmt auf der letzten Runde, wenige Meter vor der Ziellinie den zweiten Platz in den iRacing 24 Stunden von Le Mans 2021

In der letzten Runde kam Tihanyi bis auf 1,8 Sekunden an die auf Position zwei liegende Chevrolet Corvette von Rabbit Racing heran. Vorangegangen war eine regelrechte Hetzjagd, in der Tihanyi eine schnelle Runde nach der anderen fuhr, um den Abstand zu verkürzen.

In der letzten Kurve der letzten Runde machte der Fahrer im gegnerischen Fahrzeug schließlich den entscheidenden Fehler. Bedingt durch den Druck von Tihanyi schnitt er den Curb zu stark und bekam von der Rennleitung umgehend eine Slow-Down Penalty, die es dem Fischer Motorsport-Piloten erlaubte keine zwanzig Meter vor der Ziellinie Position Zwei zu übernehmen.

„Wir hatten Marton noch über das Radio gesagt er soll pushen. Wir wussten aus Erfahrung, dass in Le Mans oft am Ende noch viel passieren kann, gerade nach so einem langen Rennen.“, sagte Benjamin Fischer.

„Als wir dann kurz vor der Linie noch vorbei gingen, konnten wir das selber erst gar nicht glauben. Für die Jungs von Rabbit Racing tut mir das natürlich schon auch irgendwo leid. Aber ich glaube der zweite Platz ist für uns auch nicht unverdient, denn wir haben das ganze Rennen über sehr hart gekämpft.“, so Fischer weiter.

„Marton ist Mega! Der Junge hat’s drauf. Ich muss ihm wirklich ein Riesen-Kompliment machen, was der Junge in den letzten drei Stints hingelegt hat, war der Wahnsinn.“, erklärte ein sichtbar glücklicher Niclas Pedersen nach dem Zieleinlauf, auf dem Weg zur Siegerehrung.

Für Benjamin Fischer und den Porsche Nr. 84 war es nach der letztjährigen Ausgabe bereits das zweite Jahr in Folge, dass man in den iRacing 24 Stunden von Le Mans auf Platz zwei landete.

LMP2 Team mit vielen Auf und Abs und versöhnlichem Ende

Die 2021er Ausgabe der iRacing 24 Stunden von Le Mans war auch in anderer Weise für Fischer Motorsport historisch. Zum ersten Mal setzte das Team ein Auto in der LMP2-Kategorie ein. Der Dallara P217 Nr. 14 mit den Piloten Kyle Birnie, Jason Birnie, Andrew Smith und David Koopmans erzielte mit Platz 5 einen respektablen Beachtungserfolg.

Dabei war es für die vier Piloten ein Rennen mit vielen Höhen und Tiefen. Zunächst von P11 aus ins Rennen gestartet brachte Startfahrer Kyle Birnie das Team bis Ende des ersten Stints bereits bis auf P6 vor.

Das Dallara P217 LMP2 Team Nr. 14 schrieb für Fischer Motorsport Teamgeschichte, dank eines 5. Platzes im ersten LMP2-Start in den iRacing 24 Stunden von Le Mans

Nach einem folgenreichen Fahrfehler im zweiten Stint, der einen Reparaturstopp von 46 Sekunden nach sich zog, fiel das Team bis auf P13 zurück.

Im Laufe des Rennens kämpfte sich das Team mit einer starken Teamleistung und guter Konstanz wieder zurück in die Top-Ten, wurde dann jedoch erneut durch unglückliche Unfälle zeitweise zurückgeworfen.

In der Schlussphase lief alles auf ein Duel mit Team Rusty Spatulas im LMP2 Nr. 112 hinaus und welches der beiden Teams den besseren Spritverbrauch und die bessere Boxenstopp-Strategie haben würde.

Mit etwas Glück, weil keine zusätzliche Runde gefahren werden musste, reichte der Sprit an Bord des Fischer Motorsport LMP2 Prototypen genau aus und somit brachte Kyle Birnie einen versöhnlichen fünften Platz ins Ziel.

„Mein Fahrfehler in dem zweiten Stint hat uns leider sehr viel Zeit gekostet. Es ist letztendlich immer schwer zu sagen, aber ich denke ohne diesen Unfall wäre sicher ein Podium drin gewesen für uns.“, sagte Kyle Birnie.

Der Kalifornier haderte immer noch sichtlich mit seinem Fehler in der Anfangsphase des Rennens.

„Wir hatten nach der Reparatur eine richtig gute Pace. Unsere Pace war allgemein nicht das Problem denke ich. Aber nach dem Reparaturstopp am Anfang konnten den Abstand leider aber nicht mehr komplett wett machen. Dafür hätte es irgendwelche größeren Probleme benötigt für die vordersten vier.“, fügte der Kalifornier hinzu.

„Klar, nach dem Schaden und der Reparatur in der Anfangsphase war uns bewusst, dass es schwierig wird, ganz vorne zu landen. Aber ich muss sagen, Ich bin sehr stolz auf die Teamleistung, das war wirklich sehr stark. Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht und ich hatte auch viel Spaß im Auto. Es war ein sehr intensives Rennen.“, erklärte Jason Birnie.

Vorjahressieger Porsche Nr. 85 mit Problemen

Das insgesamt schlechteste Rennen von allen drei Autos erwischte das Team um den Porsche Nr. 85 mit Pascal Theis, Victor Brill, Tobias Abel und Evan Wood.

Nach anfangs gutem Start in das Rennen kam es nach dem ersten Fahrerwechsel in Runde 36 zu einem Unfall im Streckenabschnitt Indianapolis. Das Auto schlug leicht in die Bande konnte die Fahrt jedoch fortsetzen, war jedoch fortan auf den langen Geraden aufgrund von Schaden an der Aerodynamik im Nachteil.

Trotzdem setzte das Team immer wieder nach und zeigte eine starke Leistung während die Nacht hereinbrach. Bereits sah es danach aus, als ob ein Top-5 Resultat durchaus noch möglich sein könnte.

Letztes Jahr noch Rennsieger, kämpfte das Porsche GT Team Nr. 85 diesmal mit vielen Problemen, beginnend mit einem Einschlag in die Reifenstapel in Runde 36

Doch es war einfach nicht das Rennen für das Team im Porsche Nr. 85. Zwei Runden nach einem erneuten Fahrerwechsel in den Nachtstunden schlug der Porsche 911 RSR GTE in die blaue Begrenzungsmauer im Streckenabschnitt Porsche-Kurven ein, wobei die Hinterachse am Wagen brach.

Nach einer aufwändigen Reparatur, die das Team zwei Runden zurück warf setzte der Porsche Nr. 85 das Rennen fort, konnte jedoch im weiteren Verlauf keine Positionen mehr gut machen und kam schlussendlich mit drei Runden Rückstand auf Platz 9 ins Ziel.

„Klar, wir sind alle schon enttäuscht über das Ergebnis. Wir sind hier mit großen Erwartungen angetreten und hätten sicher gerne den Sieg vom letzten Jahr verteidigt. Aber so ist das nun mal. That’s Racing, wie man so schön sagt.“, resümierte Pascal Theis das Rennen.

„Alles im allem hatten wir sehr gute Konstanz und unsere Pace war gut. Aber unter dem Strich kannst du dir keine Fehler erlauben, wie wir das gemacht haben. Als die Achse nach dem Einschlag gebrochen war, da war das Rennen praktisch gelaufen für uns.“, erklärte Tobias Abel.

Fischer Motorsport bestätigt starke Performance in Le Mans der letzten Jahre

Mit zwei Autos in den Top-5 in ihrer jeweiligen Klasse und dem erneuten zweiten Platz setzt sich in Le Mans für Fischer Motorsport ein äußerst erfolgreicher Trend der letzten Jahre fort.

Nach dem historischen Doppelsieg im Vorjahr, verpasst man dieses Jahr in GTE nur knapp erneut den Sieg und holt im zweiten Jahr in Folge den zweiten Platz.

Der Dallara P217 LMP2 Prototyp setzte außerdem in der Teamgeschichte mit 393 absolvierten Runden einen neuen Distanzrekord.

Aber auch beide Porsche GT Teams setzten neue Renndistanz-Bestmarken mit 367 bzw. 364 absolvierten Rennrunden.

Insgesamt legten in dem 24-Stunden-Rennen alle drei Fahrzeuge eine unglaubliche Distanz von 15.318 km / 9.573 Meilen zurück.

Evan Wood, der erst kurzfristig von Fischer Motorsport für Le Mans verpflichtet wurde, gab Einblick in seine Emotionen nach dem Rennen:

„Dieses Wochenende war für mich eine unglaubliche Erfahrung. Das Team ist eine fantastische Truppe. Und die Rennstrecke, einfach Wahnsinn. Jeder sagt Le Mans ist etwas ganz Besonderes, aber es ist halt doch nochmal intensiver, wenn man selber in den 24-Stunden hier teilnimmt.“, erklärte der 35-jährige US-Amerikaner.

„Ich bin zwar nicht happy mit unserem Ergebnis, aber wir haben alles gegeben. Ich hatte zwar einen kleinen Dreher am Sonntagvormittag und meine Pace war nicht ganz so wie ich mir das wünschte, aber ansonsten bin ich froh, dass relativ fehlerfrei durchgekommen bin. Ich hatte auf jeden Fall eine Menge Spaß im Auto. Hoffentlich läuft es nächstes Mal auch vom Ergebnis besser für uns.“, sagte Tobias Abel.

Für Fischer Motorsport geht schon an diesem Wochenende ein vollgepackter Sommer weiter, mit dem vierten Lauf zur iRacing Nürburgring Endurance Championship. Nur eine Woche später stehen dann die iRacing 24 Stunden von Spa auf dem Programm.

Fotoalbum: iRacing 24 Stunden von Le Mans 2021

Offizielles Rennergebnis - iRacing 24 Stunden von Le Mans 2021, LMP2
Offizielles Rennergebnis - iRacing 24 Stunden von Le Mans 2021, GTE
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