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Fischer Motorsport erneut Zweiter in Nürburgring 24h-Rennen

April 25, 2021 05:45 PM CET 650 Aufrufe
In einem unvergesslichen Rennen holt Fischer Motorsport das zweite Jahr in Folge den zweiten Platz im iRacing 24h-Rennen vom Nürburgring. Das BMW M4 GT3 Team Nr. 84 mit Manuel Mayer, Tobias Abel, Benjamin Fischer und Kyle Birnie zeigte ein fantastisches Rennen, überstand einige Schreckmomente und hielt das Auto aus Problem raus, auf dem Weg zu der Podiumsplatzierung.

Das Schwesterauto, der BMW M4 GT3 Nr. 85 mit Pascal Theis, Florian Volk, Y. Hignet und Jason Birnie war in der Anfangsphase sehr stark und kam bis auf Position zwei vor. Aber ein Problem mit der Spritpumpe und ein Unfall nach einem weiteren mechanischen Problem in der Nacht führten zu einem Ausfall.

Die 2021er Ausgabe des Nürburgring 24h-Rennens war für Fischer Motorsport zugleich die vierte Teilnahme an dem Rennen, das allgemeinhin als das härteste Langstreckenrennen der Welt zählt.

Da fahrerische Erfahrung in so einem Rennen von höchster Bedeutung ist, entschied sich das Team für Manuel Mayer als Startfahrer.

Der 32-jährige Teamveteran, der die letztjährige iRacing Nürburgring Endurance Championship (NEC) 911 CUP-Meisterschaft auf dem dritten Platz beendete, qualifizierte den EAGLE Race Simulators BMW Nr. 84 auf P23.

„Ich habe keine saubere Runde hinbekommen. Ich hatte einige kleine Fehler gemacht, wo ich die Curbs getroffen habe.“, so Mayer nachdem er im Qualifying auf eine Bestzeit von 8:12.838 kam.

Am Start hielt sich Mayer konservativ zurück und verlor zunächst eine Position und fiel auf P24 zurück. Bevor das Feld die Grand Prix-Strecke Richtung Nordschleife verließ, verlor dann Mayer eine weitere Position und ging auf P25 – den Fokus dabei stets auf das lange Rennen gerichtet.

In Runde Drei musste Mayer dann einem Unfall eingangs der Nordschleife ausweichen, als sich ein anderes GT3-Fahrzeug drehte. Dank schneller Reflexe konnte Mayer das Auto aus dem Scharmützel raushalten.

Im Lauf des Rennens zeigte sich nun aber ein anderes Problem. An manchen Streckenabschnitten wie Hohenrain, Kallenhard und Pflanzgarten schlug das Auto manchmal mit dem Unterboden bzw. der Fronschürze auf, was die Front des Fahrzeugs beschädigte.

„Wir hatten das schon im freien Training gesehen und dachten eigentlich wir hätten das im Griff. Wir hatten uns beim Setup an die Richtlinien und Vorgaben von iRacing gehalten, aber jetzt haben wir das trotzdem auch im Rennen gesehen.“, so Setup-Ingenieur Kyle Birnie.

Für die ersten sechs Stunden des Rennens waren es Manuel Mayer und Tobias Abel, der im letzten Jahr die NEC Saison in einem Audi RS 3 LMS für Mayer Simspeed Performance bestritt, die sich im Auto mit jeweiligen Doppelstints abwechselten. Als die Sonne schließlich unterging lag der BMW Nr. 84 dann auf der vierten Position.

Bei noch 18 verbleibenden Stunden erlebte das Team eine Schrecksekunde, als Benjamin Fischer direkt nach der Übernahme des Fahrzeugs von Manuel Mayer auf seiner Out-Lap in der NGK-Schikane einen Dreher produzierte.

„Ich hatte den Eingang in die Schikane verhauen und wollte dann noch den Fehler korrigieren, aber da war’s schon zu spät. Ich bin froh, dass wir da nichts erwischt haben und keinen Schaden hatten. Das war total mein Fehler.“, sagte Fischer später.

Während der 37-jährige Leipziger dann den Rest seines ersten Doppelstints fehlerfrei zu Ende fuhr, war Fischer nicht der einzige der in den Nachtstunden zunächst seine Probleme hatte.

Kyle Birnie drehte sich auf seiner zweiten Runde im Streckenabschnitt Galgenkopf, konnte aber ebenfalls größeren Schaden am Fahrzeug vermeiden.

Die restliche Nacht kämpfte sich das Team durch eine starke Leistung wieder ins Rennen zurück. Das Schwesterauto, der BMW Nr. 85 jedoch schaffte es nicht durch die Nacht. Erst kam es zu Problemen mit der Tankanlage, was in einem fünfminütigen Boxenstopp resultierte und danach verunfallte Y. Hignet im Streckenabschnitt Kesselchen aufgrund eines mechanischen Schadens am Fahrzeug, was das Team zur Aufgabe zwang.

Kyle Birnie wiederrum setzte im BMW Nr. 84 in Runde 117 die schnellste Rundenzeit des Rennens, mit einer 8:11.984 und versuchte dabei die Lücke zu den Gesamtführenden etwas zu reduzieren. Als der Kalifornier aus San Jose schließlich am Ende seines letzten Stints an die Box kam, betrug der Rückstand noch gute vier Minuten.

Jetzt lag es nun an Tobias Abel und Manuel Mayer das Rennen über die verbleibenden sechs Stunden nach Hause zu bringen.

Die Streckenbedingungen änderten sich mehr und mehr, während die Sonne aufging und die Strecke erwärmte. Aber Abel behielt einen kühlen Kopf und absolvierte sauber Runde um Runde.

In Runde 140 fand sich Abel dann plötzlich in einer Schrecksituation wieder. Eingangs Wehrseifen sah der 18-jährige Frankfurter, dass der BMW Nr. 3 von Simon Talas in die Leitplanken eingeschlagen war und nun auf der Wiese entlangrutschte nur um direkt vor Abel wieder auf die Strecke zurückzugehen.

„Ich hatte gesehen, dass er im Grass war und langsam an der Leitplanke langrutschte. Da dachte ich mir, es wäre sicher langsam zu überholen. Aber warum auch immer zog er dann plötzlich direkt vor mir wieder auf die Strecke und ich konnte nicht mehr ausweichen.“, beschrieb Abel den Vorfall.

„Ich dachte schon jetzt ist es aus. Aber die Jungs in der Box haben einen tollen Job gemacht, den Schaden zu reparieren. Das haben wir wirklich der Boxenmannschaft zu verdanken.“

Zwei runden vor Rennende musste Abel dann nochmals an die Box um nachzutanken. Aber an der Gesamtposition änderte das nichts mehr, da der nächste direkte Gegener knapp eine Runde zurück lag. Und so kam es, dass Abel nach 24 Stunden, zehn Minuten und exakt 26 Sekunden die Ziellinie überquerte um für Fischer Motorsport den zweiten Platz nach Hause zu bringen.

Für Fischer Motorsport war es das zweite Jahr in Folge, an dem man das iRacing Nürburgring 24h-Rennen auf P2 beendete.

„Ich bin so verdammt stolz auf die Jungs. Alle haben einen top Job gemacht. Dieses Rennen verlangt einem wirklich alles ab. Körperlich wie auch mental. Überhaupt nur anzukommen ist schon eine Leistung. Aber hier zweimal zweiter zu werden, das ist wirklich geil. Was für ein Run.“, so Teamchef Benjamin Fischer.

„Klar, irgendwo wünscht du dir natürlich schon du würdest ganz oben auf dem Treppchen stehen. Aber Glückwunsch an die Jungs von Revolution SimRacing. Die haben einen Super Job gemacht und den Sieg auch wirklich verdient.“

Insgesamt absolvierte der BMW mit der Startnummer 84 sagenhafte 170 Rennrunden, was einer Renndistanz von 4314 km entspricht. Auf dem Weg zum zweiten Platz absolvierte das Team dabei 28 Boxenstopps, verbrauchte 13 Reifensätze und 3231 Liter Rennbenzin.

Von insgesamt 55 Fahrzeugen, die am Samstag noch ins Rennen gingen, beendeten nur 27 das Rennen, was einer Ausfallrate von 49% im anspruchsvollsten Langstreckenrennen des Jahres entspricht.

Offizielles Rennergebnis - iRacing Nürburgring 24h-Rennen 2021
Offizielles Rennergebnis - iRacing Nürburgring 24h-Rennen 2021
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